Grußwort Dr. Matthias Rößler
Grußwort des Präsidenten des Kuratoriums »Tag der Sachsen«
Der Präsident des Kuratoriums »Tag der Sachsen« über das Anliegen und die Akteure des Festes und warum es auch nach mehr als 30 Jahren einen »Tag der Sachsen“ braucht
Herzlich willkommen auf der Internetpräsentation des größten sächsischen Volks- und Heimatfestes – unseres »Tages der Sachsen«!
Seit dem 7. Juni 2010 bekleide ich das Amt des Präsidenten des Kuratoriums »Tag der Sachsen«, welches auf jeweils fünf Jahre Amtszeit angelegt ist. Ich freue mich, dass mich die Mitglieder des Kuratoriums »Tag der Sachsen« 2015 und 2020 mit ihrer Wiederwahl im Amt bestätigt haben und ich die schöne Tradition fortsetzen darf, die mein langjähriger Amtsvorgänger Landtags- und Kuratoriumspräsident a. D. Erich Iltgen im Zusammenwirken mit den Vereinen und Verbänden unseres Landes geschaffen hat.
Fragt man sich, was unseren Freistaat lebenswert und besonders macht, denkt man oft zuerst an die reizvolle und vielfältige Natur- und Kulturlandschaft mit ihren vielen herausragenden Sehenswürdigkeiten, unsere Sprache, unsere Traditionen, Bräuche und die reichhaltige Landesgeschichte. Aber was wäre das alles ohne die Menschen, die all diese Schätze erhalten, pflegen und gestalten und die unser Miteinander im Alltag prägen?
Eine Vielzahl an Initiativen und Engagierten in ganz Sachsen trägt Tag für Tag dazu bei, dass Austausch und Gemeinschaft überhaupt entsteht, dass sich Menschen in allen Regionen Sachsens angenommen fühlen und eine Möglichkeit haben, ihre Heimat aktiv mitzugestalten, sich einzubringen und auszudrücken. Dieses Engagement feiern wir beim »Tag der Sachsen«.
Stets am ersten Septemberwochenende bietet Sachsens größtes Vereins- und Verbandsfest den vielen engagierten Menschen in den Vereinen und Verbänden eine große gemeinsame Bühne, um sich und ihre Arbeit zu präsentieren, heimatliches Brauchtum und Traditionen zu pflegen und zusammen mit den Besucherinnen und Besuchern aus ganz Sachsen und darüber hinaus drei Tage lang zu feiern.
Der erste »Tag der Sachsen« wurde im September 1992 in der Bergstadt Freiberg begangen. Ihm sollten bis heute weitere 27 fröhliche, bunte und friedvolle Feste in 24 sächsischen Städten folgen. Bewusst wird der »Tag der Sachsen« stets in einer anderen Stadt oder Region des Landes ausgerichtet, denn Sachsen lebt von seinen Regionen und seiner kulturellen Vielfalt. So prägen die Bräuche, Traditionen und Besonderheiten der jeweiligen Gastgeberstädte das Bürgerfest auf besondere Weise und geben ihm ihren ganz eigenen Akzent.
Die Hauptakteure eines »Tages der Sachsen« sind die sächsischen Vereine und Verbände. Kein anderes Fest in Sachsen wird von so einer Bandbreite an mitwirkenden ehrenamtlichen Akteuren gestaltet. Von Bürgern für Bürger organisiert und gestaltet, getragen von den Vereinen und Verbänden unseres Landes – der »Tag der Sachsen« ist ein Bürgerfest im besten Sinne und ein lebendiger Ausdruck von Traditionsbewusstsein, Heimatverbundenheit und Identifikation mit unserem Freistaat.
Tausende Ehrenamtliche kommen am Festwochenende in der jeweiligen Ausrichterstadt zusammen, bringen ihre Ideen ein und gestalten ein buntes und facettenreiches Programm. An Präsentationsständen, auf den Bühnen und beim Festumzug wird das vielfältige Vereinsleben dann für die Besucherinnen und Besucher hautnah erlebbar. Von Kampfkunst und Akrobatik bis zur klassischen Musik, vom Rockkonzert bis zu Vorführungen von traditionellen Handwerkstechniken – für alle Altersgruppen und jeden Geschmack hält das Fest etwas bereit, ist gleichermaßen informativ und unterhaltsam.
Obwohl die Ursprünge des »Tages der Sachsen« nun schon Jahrzehnte zurückliegen, empfinde ich sein Anliegen aktueller denn je. Die sächsische Gesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten vielfältiger geworden. Verstärkt stellt uns dies vor die Frage, wie wir in Zukunft gemeinsam leben wollen. Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Warum fühlen sich Menschen hier zu Hause und engagieren sich für das Gemeinwohl, pflegen Bräuche und Traditionen, kümmern sich liebevoll um unsere Mitmenschen, bringen sich ein, gestalten mit? Auch für diese Fragen wollen wir in Zukunft mit unserem Bürgerfest gerne und weiterhin eine Plattform bieten.
Der »Tag der Sachsen« ist schließlich gelebte Gemeinsamkeit. Wie wichtig diese Gemeinsamkeit ist, haben wir während der Pandemie in besonderem Maße gespürt, weil sie oft nicht oder nicht ausreichend möglich war. Die Menschen sehnen sich nach Zusammenhalt, Teilhabe und Austausch. Davon lebt auch unser »Tag der Sachsen« und genau dafür gibt es ihn.
Leider ist die Corona-Pandemie auch an einer Großveranstaltung wie dem »Tag der Sachsen« nicht spurlos vorbeigegangen. Konnte das Fest vorher nur ein einziges Mal auf Grund des Hochwassers im Jahr 2002 nicht stattfinden, mussten wir seit Ausbruch des Coronavirus nun schon drei Jahre in Folge mit unserem Fest pausieren. Umso wichtiger ist es, dass der »Tag der Sachsen« nun wieder in Schwung kommt. Die Mitglieder des Kuratoriums »Tag der Sachsen« werden ihre ganze Kraft dafür einsetzen, im Jahr 2023 mit unserem Fest wieder zu starten um diese Tradition auf zeitgemäße Weise weiterzuführen.
Ich lade Sie im Namen des Kuratoriums bereits heute sehr herzlich ein, im kommenden Jahr in Aue-Bad Schlema mit dabei zu sein. Entweder als Gast, als Verein, als Verband, als Institution, als Helfer, als Sponsor oder Unterstützer. Jede fleißige Hand, jede Unterstützung ist gerne gesehen, um unseren »Tag der Sachsen« wieder zu einem stimmungsvollen und lebensfrohen Fest werden zu lassen. Seien Sie dabei, wenn es heißt: »Herzlich willkommen im Schacht« – vom 1. bis 3. September 2023 in der Gastgeberstadt Aue-Bad Schlema.
Ihr
Dr. Matthias Rößler
Präsident des Kuratoriums »Tag der Sachsen«
Präsident des Sächsischen Landtags