Marienberg – 2006
»Wir feiern mit verein(ten) Kräften«
»Ein unvergessliches Fest im Herzen des Erzgebirges – Ein Rückblick auf ein sächsisches Highlight«
Das Jahr 2006. Ein Jahr, das in den Annalen der Bergstadt Marienberg einen ganz besonderen Platz einnimmt. Ein Jahr, in dem Marienberg nicht nur eine Stadt im Erzgebirge war, sondern das pulsierende Herz Sachsens. Der »Tag der Sachsen« 2006 war ein Ereignis, das die Stadt und ihre Bewohner nachhaltig prägte. Ein Fest, das noch heute in den Gesprächen und Erinnerungen der Marienberger lebendig ist.
Die Vorbereitungen:
Die Vorbereitungen für dieses Großereignis waren immens. Über zwei Jahre lang arbeiteten die Stadtverwaltung, unzählige ehrenamtliche Helfer und die Vereine der Stadt mit unermüdlichem Einsatz daran, ein Fest zu schaffen, das Sachsen würdig war. Straßen wurden ausgebaut, neue Parkplätze geschaffen, und die Infrastruktur der Stadt wurde auf Hochglanz poliert. Doch nicht nur die äußere Erscheinung der Stadt wurde verändert. Zwei neue kulturelle Einrichtungen, das Bergmagazin mit dem Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge und die Stadtbibliothek sowie das Besucherbergwerk Pferdegöpel auf dem Rudolphschacht in Lauta, wurden rechtzeitig vor dem Fest eröffnet. Und die neue Stadthalle, ein Veranstaltungsort, der bis heute in der Region einen Namen hat, wurde feierlich eingeweiht.
Die Eröffnung
Der Freitagnachmittag des 1. Septembers 2006 war ein Moment der Spannung und Freude. Vor der Bühne von Radio PSR versammelten sich die Menschen, um Zeugen der feierlichen Eröffnung des 15. Tags der Sachsen zu werden. Bürgermeister Thomas Wittig, Landtagspräsident Erich Iltgen und Ministerpräsident Georg Milbradt eröffneten gemeinsam mit Herzog Heinrich dem Frommen, dargestellt von Günter Reichel, das Fest. Die Marienberger Bergsänger, die sich eigens für dieses Ereignis zusammengefunden hatten, traten gemeinsam mit der Pobershauer Bergkapelle und dem Posaunenchor Marienberg auf und sorgten für eine bewegende musikalische Untermalung.
Ein besonderes Highlight war der Bergmännische Zapfenstreich am Abend. Vor der historischen Kulisse des Zschopauer Tores marschierten 250 Trachtenträger des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine auf. Im Fackelschein und begleitet von den Klängen des »Bergmannsgrußes« und des Steigerliedes boten sie ein beeindruckendes Schauspiel, das bei den Zuschauern Gänsehaut verursachte.
Das Festgelände
Das 110 Hektar große Festgelände bot eine Vielzahl von Attraktionen für Jung und Alt. Die Sächsische Agrar-, Schlemmer- und Reisemeile auf dem Areal der Erzgebirgskaserne war ein Paradies für Feinschmecker. Über 90 Anbieter präsentierten regionale Produkte, darunter natürlich den erzgebirgischen Klassiker, den Buttermilchgetzen. Die Tatsache, dass das Festgelände teilweise auf dem Gelände einer Kaserne lag, war ein Novum und zeugte von der guten Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bundeswehr.
Der Schaustellerbereich, das Countrydorf und der Mittelaltermarkt boten ein buntes Programm mit Feuershows, Barbarenkämpfen und Dudelsackmusik. Vom Riesenrad aus hatte man einen atemberaubenden Blick über das Festgelände. Die Medienbühnen lockten mit bekannten Künstlern wie Haddaway, Rednex, US 5 und Right Said Fred, während auf den anderen Bühnen sächsische Vereine mit Tanz, Gesang und Theaterstücken das Publikum begeisterten.
Sachsens VereinsGold
Ein Novum in der Geschichte des »Tag der Sachsen« war die Verleihung des Preises »Sachsens VereinsGold«. Ministerpräsident Georg Milbradt würdigte die Arbeit der Vereine und ihre Bedeutung für das Gemeinwesen. 250 Vereine aus ganz Sachsen hatten sich beworben, und die Erstplatzierten in den Kategorien Kultur, Sport, Soziales und Natur-Umwelt-Heimat erhielten einen Zuschuss für ihre Vereinskassen.
Der Festumzug
Der Höhepunkt des Festes war der fünf Kilometer lange Festumzug am Sonntagnachmittag. 4.717 Mitwirkende präsentierten in 259 thematischen Bildern die Geschichte der Bergstadt und der Region, das Vereinsleben entlang der Silberstraße und das Leben im Erzgebirge. Herzog Heinrich der Fromme begrüßte die Gäste, und es wurden Einblicke in das Arbeitsleben der Bergleute, die Stadtgründung und die Stadtbrände gegeben. Bergkapellen aus Sachsen und Tschechien sorgten für musikalische Untermalung, und die Kindertagesstätten und Unternehmen der Stadt präsentierten sich im Block »Marienberg der Gegenwart«.
Der Abschied
Am Sonntagabend, bei der Abschlussveranstaltung auf der Bühne des MDR, dankte Bürgermeister Thomas Wittig allen Beteiligten für ihre Unterstützung. Er betonte, dass dieses Wochenende viel Bleibendes in Marienberg hinterlassen habe, nicht nur die Investitionen in die Stadt, sondern auch die Initiativen der Bürger. Der Präsident des Kuratoriums, Erich Iltgen, übergab den Staffelstab an den Oberbürgermeister von Reichenbach, und der Marienberger Schützenverein beendete das Fest mit einem Knall.
Das Nachwirken
Der »Tag der Sachsen« 2006 war mehr als nur ein Fest. Er war ein Impulsgeber für die Stadt Marienberg. Er hat das Gemeinschaftsgefühl gestärkt, die Kultur gefördert und die Wirtschaft belebt. Er hat gezeigt, was möglich ist, wenn eine Stadt zusammensteht und gemeinsam ein Ziel verfolgt. Und er hat Erinnerungen geschaffen, die noch lange nachwirken werden.
Einladung
Marienberg lädt dazu ein, sich an dieses Fest zu erinnern, und die Stadt wieder zu besuchen. Die Stadt Marienberg freut sich auf ein Wiedersehen vom 04.-06.06.2027 zum 7. Sächsischen Bergmanns-, Hütten und Knappentag.
Fakten zum »Tag der Sachsen«
- 650 Vereine
- 300 Stände
- 20 Bühnen, davon 5 Medienbühnen
- 110 ha Festgebiet
- 5 km langer Festumzug mit 4.717 Teilnehmern und 259 Bildern
- 280.000 Gäste