Sebnitz – 2003/2025
»Da blümelt Ihnen was …« – Motto 2003
»Auf blühende Erlebnisse« – Motto 2025
Kaiserwetter, Marschmusik & Feierlaune – Der »Tag der Sachsen« 2003 in Sebnitz
Vom 5. bis 7. September 2003 wurde Sebnitz zum Mittelpunkt Sachsens – die Seidenblumenstadt an der böhmischen Grenze war Gastgeber des 12. »Tag der Sachsen« und empfing unter dem Motto »Da blümelt Ihnen was...« rund 255.000 Besucher. Dieses Großereignis war ein beeindruckendes Schaufenster der sächsischen Kultur und ein bedeutender wirtschaftlicher und imageprägender Erfolg für die Stadt. Es war das erste und bisher einzige Mal, dass das größte sächsische Volksfest in der Sächsischen Schweiz stattfand.
Perfekte Bedingungen für ein unvergessliches Fest
Sebnitz zeigte sich von seiner besten Seite – mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen wurde das Festwochenende von »Kaiserwetter« begleitet. Die Stadt, bekannt für ihre 190-jährige Tradition der Kunstblumenherstellung, stellte dieses Erbe in den Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Bereits zur feierlichen Eröffnung am Freitagnachmittag regnete es weiße Papierrosenblüten auf den Festplatz – ein symbolträchtiger Moment, der die Gäste begeisterte.
Das Veranstaltungsgelände erstreckte sich vom Busbahnhof an der Schandauer Straße über den Markt und die Blumenstraße bis zum Bahnhofsgelände. Der Bahnhof wurde eigens für das Fest umfangreich saniert und als Standort für das große Rummeltreiben genutzt.
Ein vielfältiges Programm für Jung und Alt
Über 345 Einzelveranstaltungen auf zahlreichen Bühnen boten Unterhaltung für jeden Geschmack. Auf den drei großen Medienbühnen von Radio PSR, Antenne Sachsen und MDR Jump liefen insgesamt 65 Stunden Programm, welches bis in die Morgenstunden für Stimmung und gute Laune sorgte. Ein Höhepunkt war das große Eröffnungskonzert der Prinzen am Freitagabend. Am Samstagabend stand unter anderem eine NDW-Party mit Peter Schilling auf dem Programm und die Ostrock-Band Karat. Doch als der geplante Auftritt von Karat krankheitsbedingt kurzfristig ausfiel, sprang die Saragossa- Band ein und sorgte für beste Feierlaune.
Neben den Musikbühnen gab es zahlreiche weitere Attraktionen: Ein Handwerkermarkt, auf dem traditionelles sächsisches Handwerk präsentiert wurde, eine Tourismusmeile, die Einblicke in die schönsten Regionen Sachsens bot, ein Rummelplatz mit einem 40 Meter hohem Riesenrad mit spektakulärer Aussicht über das Festgelände, Hochseil-Artistik der Extraklasse und das beeindruckende Heißluft-Ballonglühen am Samstagabend im Gewerbegebiet sind nur einige davon.
Einer der emotionalsten Momente war der große Festumzug am Sonntag, bei dem über 4.800 Mitwirkende 140 Minuten lang in historischen Gewändern, auf kunstvoll geschmückten Wagen und begleitet von Musikkapellen durch die Straßen zogen. Ein riesiges Spektrum von Sport-, Kultur- und Traditionsvereinen stellten eindrucksvoll das sächsische Brauchtum zur Schau, darunter traditionelles Handwerk, historische Siedlungsgeschichten und kulturelle Highlights aus allen Regionen Sachsens. Der MDR berichtete begeistert: »Der Festumzug in Sebnitz stellte alles in den Schatten.«
Eine logistische Meisterleistung
Die kleine Stadt Sebnitz mit ihren damals knapp 10.000 Einwohnern bewältigte die enorme Besucherzahl mit einem durchdachten Verkehrskonzept. 71 Shuttlebusse pendelten täglich im 20-Minuten-Takt zwischen den mehr als 62.000 P+R-Parkplätzen und dem Festgelände. Um Platz für Bühnenstandorte zu schaffen, wurde der Busbahnhof umgebaut – Wartehäuschen wichen einer großzügigen Veranstaltungsfläche.
Die Sicherheits- und Infrastrukturmaßnahmen wurden über Jahre akribisch geplant. Straßen, Plätze und Gebäude wurden saniert und eine Initiative zur Verschönerung von Hausfassaden sorgte für ein stimmungsvolles Stadtbild.
Wirtschaftlicher Schub für Sebnitz
Der »Tag der Sachsen« 2003 brachte Sebnitz nicht nur eine einmalige Feststimmung, sondern auch nachhaltige wirtschaftliche Effekte. Nicht nur Gastronomen und Hoteliers profitierten, sondern auch zahlreiche lokale Unternehmen, die sich auf dem Fest präsentierten.
Rund 5 Millionen Euro flossen in die Infrastruktur der Stadt, von der Sanierung des Bahnhofsgeländes bis hin zur Errichtung des Sparkassen-Waldstadions. Die langfristigen positiven Effekte auf das Image und die Infrastruktur der Stadt machten den »Tag der Sachsen« zu einem vollen Erfolg für Sebnitz.
Kuriose Anekdoten und unvergessliche Momente
Wie bei jedem Großereignis gab es auch in Sebnitz einige besondere Geschichten:
- Ein riesiger grüner Frosch, das 2,20 Meter große Maskottchen des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO), wurde während des Festes gestohlen – der »Froschklau« sorgte für zahlreiche Lacher und Schlagzeilen.
- Ein besonderes Highlight war die liebevolle Rekonstruktion des historischen Oldtimerbusses »Rose von Sebnitz«, der an diesem Wochenende erstmals seine Runden drehte.
- Das Forstamt Langburkersdorf schenkte der Stadt anlässlich des »Tag der Sachsen« eine überdimensionale Holzfigur, die auf den Namen »Holzmichel« getauft wurde, nach dem damaligen Hit der Band »De Randfichten«.
Ein Fest mit nachhaltiger Wirkung
Für die Sebnitzer war der »Tag der Sachsen« 2003 ein prägendes Erlebnis, das noch lange in Erinnerung blieb. Der damalige Oberbürgermeister Mike Ruckh zog ein begeistertes Fazit:
»Wir waren gute Gastgeber und haben die Chance für unsere Stadt und die Region auf das Beste genutzt. Jetzt wissen wir, was wir leisten können, wenn wir zusammenstehen, jeder mit anpackt und Verantwortung und Herausforderungen als Gemeinschaftsaufgabe sehen.«
Auch die Einwohnerin Inge Tannert erinnerte sich schwärmend:
»Diese drei Tage sollen uns noch lange in guter Erinnerung bleiben, zu neuen Ideen beflügeln und uns Mut und Kraft verleihen. Jeder, den man trifft, schwärmt von dem gelungenen Fest.«
Sebnitz bewies 2003, dass es trotz seiner Größe ein perfekter Gastgeber für ein solches Großereignis sein kann. In den Folgejahren feierte man basierend auf den Erfahrungen des »Tag der Sachsen« das Sächsische Landeserntedankfest 2012 und den 116. Deutschen Wandertag samt 775-jährigem Stadtjubiläum 2016.
Zahlen & Fakten »Tag der Sachsen« 2003
Wetter
- Freitag: 5.9. 18°C anfangs bewölkt, später heiter bis sonnig
- Samstag: 6.9. 21°C anfangs heiter, später sonnig
- Sonntag: 7.9. 23°C ganztägig sonnig
Besucher
- Freitag: 35.000
- Samstag: 110.000
- Sonntag: 110.000
- Gesamt: 255.000
- 579 Vereine und Verbände mit ca. 17.000 Aktiven, darunter u.a. 58 Kapellen, 48 Sportvereine, 34 Chöre, 28 Jugendvereine, 37 kirchliche Vereine
- 14 Bühnen, davon 3 Medienbühnen (PSR, Jump & Antenne Sachsen)
Festumzug
- 3.500 Teilnehmer | 65 Pferde, Hunde, Schafe & 2 Greifvögel
- Dauer: 140 Min. | 99 Bilder | 100 Vereinsdarstellungen
- 350 Händler
- 963 Polizeibeamte | 250 Rettungskräfte im Dienst
- 100 ha Festgebiet
- 2 km Wimpelketten
Großprojekte, die in Vorbereitung auf den »Tag der Sachsen« umgesetzt wurden
- Bau des Sparkassen-Waldstadions (Spatenstich 10/2002)
- Sanierung Bahnhof
- Bau Kreisverkehr Schillerplatz
- Straßenbau Bahnhofstraße & Kirchstraße
7. April 2001 | Stadtrat beschließt Bewerbung für 2003 |
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Juni 2001 | Bewerbung beim Kuratorium eingereicht; Mitbewerber Crimmitzschau & Glauchau |
September 2001 | Zuschlag in Zittau »das kleine Sebnitz bekommt 2003 die große Sachsenfete« |
September 2002 | Staffelstabübergabe von Döbeln |
November 2002 | Einweihung Info-Point auf dem Markt |
Auf den Tag genau 22 Jahre nach seiner ersten Austragung in Sebnitz kehrt das größte Fest des Freistaates zurück – diesmal mit einer besonderen Premiere: Der 30. »Tag der Sachsen« wird erstmals offiziell grenzüberschreitend gemeinsam mit der tschechischen Nachbarstadt Dolní Poustevna gefeiert.
Vom 5. bis 7. September 2025 verwandelt sich die Seidenblumenstadt erneut in die Hochburg des sächsischen Vereinslebens. Keine andere Kommune hatte in der Zwischenzeit den »weißen Fleck« auf der Sachsenkarte ergänzt – umso größer ist die Freude, dass Sebnitz und die Sächsische Schweiz nach über zwei Jahrzehnten erneut Gastgeber sein dürfen.
Die Initiative zur erneuten Bewerbung geht auf einen Antrag der CDU-Stadtratsfraktion und einen darauffolgenden Bürgerentscheid aus dem Jahr 2019 zurück. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das ursprünglich anvisierte Zeitfenster jedoch verschoben werden. Seit 2023 laufen nun die konkreten Vorbereitungen. Spätestens beim Besuch des »Tag der Sachsen« in Aue-Bad Schlema war dem Organisationsteam rund um Oberbürgermeister Ronald Kretzschmar klar: »Das wollen wir auch!«. Im Dezember desselben Jahres folgte der Zuschlag durch das Kuratorium, wenig später die offizielle Staffelstabübergabe durch den Landtagspräsidenten und Vorsitzenden des Kuratoriums »Tag der Sachsen« Matthias Rößler.
Genau ein Jahr vor dem Fest, im September 2024, startete der Countdown: Gemeinsam mit den gewonnenen Premiumsponsoren, den Bürgermeistern beider Städte Ronald Kretzschmar und Robert Holec und dem amtierenden Sebnitzer Blumenmädchen Leonie Werner wurde das Jubiläumsfest im Rahmen einer Pressekonferenz eingeläutet. Seitdem läuft die heiße Phase der Organisation, die Arbeit in den 14 thematischen Arbeitsgruppen wurde nochmals intensiviert.
Die Stadt nutzte in den Monaten vor dem Fest viele Gelegenheiten um sich, das traditionelle Kunstblumenhandwerk und den »Tag der Sachsen« auf Messen und Events in ganz Sachsen zu präsentieren und möglichst viele Gäste für einen Besuch am ersten Septemberwochenende zu werben.
Das Motto des Festwochenendes, »Auf blühende Erlebnisse«, wurde in eigens eingerichteten »Tag der Sachsen«-Werkstätten gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet. »Uns ist es wichtig, das Fest zusammen mit den Menschen, den ortsansässigen Vereinen und Unternehmen zu gestalten. Jeder, der mitmachen möchte, ist herzlich willkommen!«, erklärt Projektleiterin Sara Häntzschel. »Unser Ziel ist es, ganz Sachsen zu zeigen, was unsere Region besonders macht – welche tollen Initiativen es hier gibt und wer die engagierten Menschen dahinter sind.«
Rund 150.000 Besucher werden zu dem dreitägigen Fest erwartet. Zahlreiche Partner haben bereits ihre Unterstützung zugesagt und die Gäste dürfen sich auf ein vielseitiges Programm freuen. Insgesamt wird es über 14 Festbereiche geben – darunter mindestens eine Medienbühne auf dem Marktplatz, eine Blaulichtmeile mit mehr als 1,5 Hektar Fläche sowie einen großen Rummel mit zahlreichen Schaustellern und Fahrgeschäften und einen vielfältigen Anbietermix auf den großflächigen Themenmeilen.
Der Höhepunkt des Festwochenendes wird der traditionelle Festumzug am Sonntag sein. In einem historischen Teil wird die bewegte Geschichte der Grenzstadt lebendig erzählt, während Musikkapellen, Fuhrwerke aller Art und Dutzende regionale Vereine das Stadtbild für rund zwei Stunden in eine farbenfrohe Bühne verwandeln.
Aktuelle Informationen und Kontaktdaten sind auf der Website www.tagdersachsen2025.de zu finden. Zudem halten die eigens eingerichteten Social-Media-Kanäle auf Facebook und Instagram die Öffentlichkeit mit regelmäßigen Beiträgen auf dem Laufenden.
Fakten zum »Tag der Sachsen«
2003
- 579 Vereine und Verbände
- 350 Händler
- 14 Bühnen, davon 3 Medienbühnen
- Festumzug mit 100 Vereinsdarstellungen, 3.500 Teilnehmern, 65 Pferden, Hunden, Schafen und 2 Greifvögeln sowie 99 Bildern
- 255.000 Gäste
- 2 km Wimpelketten schmückten die Stadt
2025
- 180 sächsische Vereine, Verbände und Institutionen
- 11 Bühnen
- über 14 Festbereiche, darunter eine Blaulichtmeile mit mehr als 1,5 ha Fläche · grenzüberschreitend mit der tschechischen Nachbarstadt Dolní Poustevna
- 150.000 Gäste werden erwartet