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Riesa – 1999/2019

»Riesa wird riesig« – Motto 1999

»Wie die Wiesn. Nur besser« – Motto 2019

20 Jahre nach der Erstauflage: 28. »Tag der Sachsen« RIESA 2019

Tag der Sachsen in Riesa – 6.-8. Sep '19

Das Feiern verlernt man nicht!

Nach exakt zwei Jahrzehnten kehrte der »Tag der Sachsen« im Jahr 2019 in die Stahl- und Sportstadt Riesa an der Elbe zurück. Die 8. Auflage des größten Volks- und Vereinsfestes Sachsens im September 1999 stand vor allem unter der Prämisse, den hunderttausenden Gästen zu zeigen, wie die einst graue und erheblich umweltbelastete Industriestadt nach einem schweren Umbruch für die Menschen mittlerweile einen echten Aufschwung erlebt hatte: erneuerte Infrastruktur, ein freundliches Stadtbild, große Zuversicht bei den Menschen, auch wenn viele in den Jahren zuvor wie auch anderswo weggegangen waren. Mit der Eröffnung der SACHSENarena setzte Riesa außerdem ein Signal, dass auch abseits der Metropolen Großereignisse auf die Beine gestellt werden können und Außergewöhnliches möglich ist.

Beim 28. »Tag der Sachsen« vom 6. bis 8. September 2019 war hingegen vieles fast schon »normal«. Die SACHSENarena, heute WT Energiesysteme Arena genannt, gibt es nach wie vor. Mit mehr als 200.000 Besuchern im Jahr ist sie ein echtes »Schwergewicht« im mitteldeutschen Veranstaltungswesen. Die Riesaer Wirtschaft mit Stahl, Teigwaren, Reifen und Elektronik als wesentlichen Branchen ist trotz der globalen Wirtschaftskrisen solide aufgestellt.

Die Verschönerung der Stadt selbst ist inzwischen weiter vorangekommen, der Rathausplatz konnte im Vorfeld des »Tag der Sachsen« endlich komplett saniert werden und bildete einen der wesentlichen Anziehungspunkte für das bestens gelaunte Publikum. Das war auch eine der wichtigsten Erkenntnisse 20 Jahre später: Das gemeinsame Feiern haben die Riesaer, die Sachsen überhaupt und ihre Gäste aus nah und fern nun überhaupt nicht verlernt!

Und an Selbstbewusstsein fehlt es der Bürgerschaft keineswegs: Mit zahlreichen Großveranstaltungen in Sport und Kultur kann man seit mehr als zwei Jahrzehnten auch im Wettbewerb mit großen Städten punkten, und der Slogan zum 28. »Tag der Sachsen« orientierte sich – ganz riesatypisch - an einem Giganten der deutschen Festivitäten: »Wie die Wiesn – nur besser!« verkündete man mutig und auch etwas frech – und zumindest vielfältiger als das Münchner Oktoberfest, die »Wiesn«, waren die drei Tage an der Elbe auf alle Fälle.

Eingebettet in »900 Jahre Riesa«

Acht Personen stehen vor einer silberfarbenen Skulptur mit stilisierten Figuren, die eine große Kugel halten
© Stadt Riesa I Sächsische Staatskanzlei

Eine große Gemeinsamkeit mit dem Riesaer »Tag der Sachsen« 1999 bestand im erneut hervorragenden Wetter über alle Festtage hinweg. Ansonsten jedoch hatte sich die Situation für die Organisatoren 20 Jahre später deutlich verändert. Insbesondere die Sicherheitsanforderungen sind überhaupt nicht mehr mit der Zeit vor den verschiedenen Anschlägen in der Welt und auch in Deutschland und im Angesicht einer teils fragilen Weltlage zu vergleichen.

Die Riesaer zeigten sich dennoch als feierfreudige Kommune – und zwar seit Jahresbeginn, begingen sie doch 2019 das 900. Jubiläum der Ersterwähnung des Ortes, die auf die Gründung seines Klosters zurückgeht. Deshalb hatte es schon zwischen Januar und August viele fröhliche Anlässe gegeben, »900 Jahre Riesa« zu zelebrieren: Das begann mit dem Neujahrskonzert der Elbland Philharmonie Sachsen, beinhaltete eine Ausstellung zum umfangreichen Projekt »Kind sein in Riesa im 20. und 21. Jahrhundert«, erstreckte sich über verschiedene Aktivitäten Riesaer Vereine und Unternehmen und betonte mit dem Besuch von Vertretern aus allen sieben Riesaer Partnerstädten von drei Kontinenten beim großen Festakt im Oktober auch den Gedanken der weltweiten Verständigung.

Schon direkt beim »Tag der Sachsen« spielte diese Idee bei der Enthüllung einer Großskulptur auf dem Kreisverkehr August-Bebel-/Dr. Külz-Straße eine wichtige Rolle. Ministerpräsident Michael Kretschmer gab das von Riesaer Unternehmen gestiftete und gefertigte Kunstwerk aus dem »riesatypischen« Material Stahlblech offiziell frei. Es zeigt auf einer großen Weltkugel – über eine steuerbare Lichtinstallation – auch die Standorte der Partnerstädte Riesas.

Abendliche Straßenveranstaltung mit vielen Menschen auf einem belebten Platz vor beleuchteten Gebäuden
© Stadt Riesa I Sächsische Staatskanzlei

Sozusagen als Höhepunkt – wenngleich längst nicht als Abschluss – des tollen Festjahres feierten insgesamt 310.000 Besucher drei Tage lang das größte Volks- und Vereinsfest Sachsens. Sie vergnügten sich auf den verschiedenen Meilen, schauten bei den Vereinspräsentationen und zahlreichen Informationsständen vorbei und genossen neben dem Rummel mit dem großen Riesenrad vor allem die künstlerischen Höhepunkte. Stars wie Alvaro Soler, Stefanie Heinzmann, Marquess oder Stereoact sorgten für tolle Stimmung, das große Feuerwerk verzauberte zu später Stunde zehntausende Beobachter.

Von der Sächsischen Genussmeile und den Präsentationen der Sächsischen Weinstraße bis zur Kleingärtnermeile und vielem mehr reichte das Angebot zum Flanieren, Staunen, Probieren und Mitmachen. Vor allem die Blaulichtmeile mit vielen Vorführungen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten, das Hüpfburgenland und die Tourismusmeile wirkten geradezu magnetisch auf die Besucher, wobei die Aufzählung der Attraktionen nicht vollständig ist.

»Wir haben ganz Sachsen mit einem friedlichen, fröhlichen Volksfest gezeigt, wie lebenswert und farbenfroh Riesa ist«, konstatierte Oberbürgermeiste Marco Müller. Er dankte allen Einsatzkräften von Polizei, Rettungsdiensten, Feuerwehr und Sicherheitsunternehmen, den beteiligten Vereinen und Unternehmen sowie den rund 500 freiwilligen Helfern. »Es war eine riesengroße logistische Aufgabe und ein Kraftakt für alle, der hervorragend gemeistert wurde.« Das anspruchsvolle Sicherheitskonzept sei ebenfalls voll aufgegangen. »Das hat mir die Polizei auch so bestätigt. Gemessen an der Dimension des Festes gab es kaum nennenswerte Vorkommnisse.«

Festumzug mit 87 Bildern

Mehrere Männer in historischen Feuerwehruniformen ziehen eine alte Handdruckspritze auf Rädern
© Stadt Riesa I Sächsische Staatskanzlei

Circa 3.000 Mitwirkende gestalteten in 87 Bildern und mit 189 Fahrzeugen einen farbenfrohen, originellen Festumzug. Er bewegte sich auf zwei Kilometern durch Riesa, zehntausende Schaulustige spendeten immer wieder prasselnden Beifall. Darunter befanden sich auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und weitere Vertreter der Staatsregierung.

Den ersten Teil des Zuges bildeten mehr als 800 Mitwirkende aus Riesa, die die Historie der 900-jährigen Stadt, ihre Industrietradition, die Kultur, das Schulwesen und ganz ausführlich den Sport präsentierten: Klostergründung, Eisenbahnbau, Stahlwerk und Teigwarenfabrik, Oberligafußball, Weltklasse-Sportakrobatik – und noch vieles mehr. Danach folgten Vereine aus ganz Sachsen und benachbarten Bundesländern. Das Abschlussbild gestaltete die für das nächste Jahr als Ausrichterstadt des »Tag der Sachsen« ausgewählte Stadt Aue-Bad Schlema, die damit bereits Appetit auf das kommende Jahr machte.

Und als Oberbürgermeister Marco Müller zur Abschlussveranstaltung auch den Staffelstab an seinen Amtskollegen Heinrich Kohl aus der Erzgebirgsstadt überreichte, freuten sich alle schon auf einen tollen »Tag der Sachsen« 2020. Dass durch die Pandemie die Geschichte des Volksfestes ganz neu geschrieben werden musste, konnte damals niemand ahnen. Erst vier Jahre nach dem Riesaer Fest konnte dann auch Aue-Bad Schlema »loslegen«.

Fakten zum »Tag der Sachsen«

1999

  • 665 Vereine
  • 260 Händler – nicht gerechnet der Agrar- und Schlemmermarkt
  • Festumzug mit 230 Vereinen sowie Unternehmen, Institutionen, Schulen, Kindereinrichtungen und 6000 Teilnehmern
  • 495.000 Gäste

2019

  • 242 Vereine
  • 260 Händler und Gastronomen – nicht gerechnet die Genussmeile
  • Festumzug mit 3.000 Teilnehmern, 189 Fahrzeugen und 87 Bildern
  • 310.000 Gäste
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